Projektleiter im Interview: Stefan Steiner

Projektleiter im Interview: Stefan Steiner
19. April 2018 admin

Stefan Steiner ist Projektleiter beim Schweizer Nr. 1 SAP-Hybris Dienstleister Webtiser AG.

Projektleiter im Interview: Stefan Steiner

 

Als Projektleiter arbeiten Sie zurzeit mit 12 Entwicklern an einem E-Commerce-Projekt bei der Firma Webtiser in Zürich. Wie kam es dazu?

Stefan Steiner: Ursprünglich habe ich eine Informatiklehre in der Fachrichtung Applikationsentwickler abgeschlossen. Danach übernahm ich an meinem damaligen Arbeitsplatz schon nach kurzer Zeit die Fachbetreuung von Lernenden. In den nachfolgenden Projekten merkte ich, wie viele Arbeiten nebst dem Entwickeln anfallen. Meine Neugier und das Bedürfnis nach mehr Verantwortung stieg, bis ich schliesslich selbst die Fäden zwischen den verschiedenen Arbeiten zusammenhalten wollte.

So habe ich vier Jahre berufsbegleitend an der HWZ Wirtschaftsinformatik studiert, bis ich schliesslich bei der Firma Webtiser als Projektleiter gelandet bin.

Was beinhaltet der Spagat zwischen Applikationsentwickler und Projektleiter?

Als Projektleiter behalte ich vor allem die vertragsrelevanten Themen im Auge und bin in diesem Zusammenhang der direkte Ansprechpartner vom Kunden. Ich bedenke und organisiere alle nötigen Schritte, die zum Projektziel führen.

Ausserdem ist ein Entwickler ein Spezialist in seinem Fachgebiet. Der Projektleiter hingegen ist eher Generalist über verschiedene Bereiche.

Sie tragen die Verantwortung ihres Projekts – Lässt sich dieser Druck aushalten?

Das Budget muss mit der Dauer des Projekts und dem Inhalt im Einklang sein. Das ist eine Herausforderung, denn natürlich rennt die Zeit ständig davon und trotzdem muss geliefert werden.

Eine Veränderung von irgendeiner dieser drei Dimensionen hat zur Folge, dass sich die anderen automatisch mit verändern. Das Risiko zu einer solchen Veränderung besteht bei jedem Projekt und ist Teil meines Jobs. Nichtsdestotrotz: Zum Glück hatte ich noch nie ein Projekt, das aus irgendwelchen Gründen abgebrochen wurde.

Gehört das zu den Schattenseiten Ihres Jobs?

Nein, genau solche Veränderungen machen meinen Job spannend.

Stimmt. Und in welchen Situationen wird es sonst noch brenzlig?

Zum Beispiel kann es vor einem «go live» auch mal hektisch zu- und hergehen, weil es da entsprechend mehr zu tun gibt. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, dann gibt es immer mehr zu tun, als man machen kann.

Und natürlich müssen auch hier manchmal Kompromisse eingegangen werden. Auch aufgrund der Rahmenbedingungen seitens des Kunden.

Welche Rolle spielt das Entwickler-Team?

Eine wichtige. Nur gemeinsam meistern wir die Herausforderungen. Und dadurch, dass ich dem Spezialisten-Team ein Problem vorlege und sie dieses selbständig lösen müssen, ist ein gut funktionierendes Team und eine ebenso gute Kommunikation essentiell für unsere Arbeit.

Und wenn es untereinander mal knallt?

In meinem aktuellen Projekt arbeiten 12 Entwickler tagtäglich eng zusammen. Gerade am Anfang des Projektes musste sich das Team zunächst finden. In hektischen Zeiten kann es schon einmal zu Missverständnissen kommen, die sich aber mit Gesprächen gut lösen lassen.

Kommen wir zum Positiven.

Sehr gerne, da gibt es vieles. Zum Beispiel ist kein Tag wie der andere, ich darf Kunden glücklich machen und für sie einen Mehrwert generieren. Aber das Schönste ist, dass ich mit Menschen zusammenarbeite und wir gemeinsam konstruktive Lösungen erschaffen.

Ausserdem kann ich mein Knowhow einbringen und trotzdem immer wieder Neues dazulernen. Da geht es nicht nur ums Fachliche, sondern auch um menschliche Beziehungen.

Und die Firma Webtiser ist hierfür der richtige Arbeitgeber?

Ja. Dadurch, dass die Firma Webtiser ein agiles Unternehmen ist, habe ich sehr viel Abwechslung in der Alltagsgestaltung. Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement, wo der Auftrag angeschaut, geplant, umgesetzt und schliesslich getestet wird, handhaben wir den Ablauf flexibler. Da sich die Kundenbedürfnisse und -anforderungen meist erst nach und nach konkretisieren, können wir diesem stetigen Wandel nachkommen und zusammen mit dem Kunden einen wachsenden Mehrwert bieten.

Verstehe ich nicht.

Nehmen wir an, ich bin der Kunde und ich will eine Website mit verschiedenen Elementen. Die Elemente könnten zum Beispiel eine Informationsseite «Über uns», ein Kontaktformular und eine Auflistung der aktuellen offenen Stellen des Unternehmens sein. Meine groben Vorstellungen dieser Website gebe ich dann der Firma Webtiser. Die beginnen sofort mit dem Aufbau der Website. Nach einem Sprint haben die schon mal etwas erstellt, das sich dem Kunden zeigen lässt. Aufgrund dieses Resultats entwickeln sich die groben Ideen zu feineren Anforderungen für die nächsten Sprints

Mit dieser Arbeitstechnik, welche sich «Scrum» nennt, kommt der Kunde möglichst rasch zu einem Ergebnis. Zusammengefasst heisst das, dass das Projekt noch nicht von Anfang an durchgeplant ist, sondern laufend zusammen mit dem Kunden entwickelt wird. Dies hat den Vorteil, dass in der Zwischenzeit entstandene Veränderungen im Unternehmen oder den Marktsituationen des Kunden berücksichtigt werden können. Und ich als Projektleiter bin quasi der Draht zwischen Kunde und Entwickler.

Interview: Olivia Maurer

 

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